Der Zustand der aktuellen Lebensfunktion zeigt sich im Iokai Meridian Shiatsu.
Shiatsu arbeitet an und mit diesen Meridianen.
Die Bedeutung von "Iokai"
I O KAI
Das "O" von Iokai symbolisiert Himmel, Erde und Leben.
Iokai stammt aus dem alten buddhistischen Sutra "Zatsu-agon-kyo". "Io" heißt "König der Medizin" oder "Buddha der Medizin". Es bezeichnet denjenigen, der das Leben zwischen Himmel und Erde, seine Gesetzmäßigkeiten und Zusammenhänge sieht, erkennt und versteht:
"Io" bedeutet das Verstehen des Leids.
"Io" ist das Verstehen seiner Ursachen.
"Io" ist das Verstehen des Verlaufs.
"Io" ist das Verstehen der Behandlung.
"Io" ist das Verstehen, wie man vermeiden kann, dieses Leid zu wiederholen.
"IO" umfasst das Verständnis der Krankheitsursache, ihres Verlaufes, das Verstehen der Genesung und das Wissen um den Heilungsprozess. Außerdem, wie es zu vermeiden ist, dass die Krankheit wiederholt in Erscheinung tritt.
"Kai" ist die Gesellschaft, die Gemeinschaft und das Miteinander.
Einer der bedeutendsten Shiatsu-Meister Japans war Shizuto Masunaga. Er fand in der Begegnung mit diesem Text (s.o. "IO") seine Vision von dem, was Shiatsu sein sollte, genau beschrieben. Leid entsteht aus den Urgründen der menschlichen Existenz, aus dem Verhältnis einer Person zu sich selbst und der sie umgebenden Welt.
Und nun: Was ist Shiatsu?
Iokai Shiatsu Meridiankarte
Shiatsu (japanisch Shi = Finger, atsu = Druck) bezeichnet eine ganzheitliche Behandlungsform, die sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus der Traditionellen chinesischen Medizin (TCM) und der japanischen Körperarbeit Anma entwickelt hat. Der Kern des Shiatsus ist die tiefgehende Berührung, die Geist, Körper und Seele gleichzeitig anspricht. Ergänzt wird die Methode durch Dehnungen und Rotationen, so dass der Mensch sich auf allen Ebenen "bewegt" und "gemeint" fühlt. Shiatsu ist verwurzelt in der asiatischen Philosophie, Heil- und Lebenskunde. Die Konzepte von Qi, Yin und Yang, den Meridianen mit ihren Lebensfunktionen sollen dabei das Verständnis von Lebensprozessen und -potenzialen in ihren unterschiedlichen Ausdrucksformen bereichern.
Ein Ziel ist es, die Lebensenergie Qi in den Meridianen anzuregen, deren freier Fluss als Voraussetzung für Gesundheit betrachtet wird.
(vergl. hierzu auch TCM)
Shiatsu dient dazu, das körperliche und seelisch/mentale Gleichgewicht zu stärken oder wiederherzustellen, die Körperwahrnehmung zu verbessern und die Selbstheilungskräfte des Körpers zu fördern.
Shiatsu hilft, das Bewusstsein für die eigenen Kräfte zu stärken und so mehr in die eigene Verantwortung und Lebensfreude zu finden.
Es ist Basis für weitere Shiatsu-Praxis.
Die Shiatsu-Behandlung
Die östliche Medizin (TCM) sieht den Menschen und das kosmische Geschehen als untrennbare Einheit und betrachtet Krankheit als unharmonischen Ausdruck.
Shiatsu befasst sich mit dem gestörten Energiefluss, den Bewegungseinschränkungen und den Stagnationen im Körper. Diese zeigen sich im Gewebe entweder als Gelenkblockaden, als Spannungen in der Muskulatur, als Störungen in einem Organ, als Stauungen und/oder als Verklebungen im Bindegewebe oder energetisch auf den Meridianen. Meridiane sind die Energieleitbahnen, durch die das Ki (Lebensenergie) fließt. Nach der östlichen Philosophie werden alle Lebensvorgänge durch Ki gesteuert, z.B. Wärme und Schutz für Körper und Geist, Quelle jeder Bewegung und Transformationen.
Jeder Shiatsu-Behandlung geht ein ausführliches Gespräch voraus. Dann wird der energetische Befund über das Berühren und Abtasten des Bauches/Unterleibs oder einer energetischen Momentaufnahme am Rücken aufgenommen. Mit achtsamer Berührung am ganzen Körper entlang der Meridiane erfolgt die Behandlung über den Einsatz des eigenen entspannten Körpergewichts aus der Körpermitte. Dabei nutzt der Therapeut einfühlsam seine Hände, Daumen, Ellenbogen oder Knie in gleichmäßig fließenden Bewegungen. Shiatsu ist sanft und kraftvoll zugleich. Die Atmosphäre ist sehr ruhig und entspannt, um dem Patienten Gelegenheit zu geben, in sich hinein zu spüren. Shiatsu versteht sich auch als kommunikativer Prozess "ohne Worte" zwischen Therapeuten und Patient.
Shiatsu ist für Menschen jeden Alters geeignet. In der Regel liegt der bekleidete Patient bequem auf einer weichen Matte (einem Futon) am Boden. Bei älteren Patienten besteht aber auch die Möglichkeit einer Shiatsu-Behandlung im Sitzen oder auf einer Behandlungsliege.
Anwendungsbeispiele (alphabetisch)
Shiatsu arbeitet in erster Linie NICHT symptombezogen. Durch die Anregung der Lebenskraft "Qi", der Selbstheilungskräfte und durch die achtsame innere Haltung des Therapeuten ist es möglich, einen positiven Einfluss auf den Genesungsprozess zu nehmen;
unter anderem zum Beispiel bei:
- Angstzuständen
- Asthma
- Burnout-Syndrom
- Depressionen
- Erschöpfung
- Herz-Kreislaufproblemen
- Kopfschmerzen
- Lebenskrisen
- Menstruationsbeschwerden
- Multiple Sklerose
- Neurologische Erkrankungen
- Nervöse Beschwerden (vegetative Störungen)
- Palliative Medizin
- Psychosomatische Beschwerden
- Rückenschmerzen
- Schlafstörungen
- Schmerzzuständen (akut und chronisch)
- Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett
- Stress
- Traumata
- Verdauungsstörungen
- Verspannungen
- Wechseljahrsbeschwerden
Kontraindikationen (Gegenanzeigen), Nebenwirkungen und Risiken
Shiatsu ist als einzige Therapie bei schweren, ernsthaften oder lebensbedrohlichen Erkrankungen nicht geeignet. Dennoch kann sie häufig auch in diesen Fällen begleitend in Absprache mit dem behandelnden Heilpraktiker oder Arzt eingesetzt werden.
Nicht oder nur eingeschränkt angewendet werden sollte Shiatsu bei akuten entzündlichen Prozessen, Fieber mit unklarer Ursache, Infektionskrankheiten, bei inneren und äußeren Verletzungen, offenen Wunden, Knochenbrüchen, starker Osteoporose,
Knochenmetastasen oder schweren psychischen Erkrankungen (Psychosen). Während der Schwangerschaft sollten bestimmte Druckpunkte nicht behandelt werden.
Shiatsu ist risikoarm. Dennoch können Prozesse ausgelöst werden, die einen anderen Blick auf das eigene Leben ermöglichen - "Nebenwirkungen", die durchaus herausfordernd und erwünscht sein können.
Außerdem sind Reaktionen im Sinne einer Erstverschlimmerung (wie beim Einsatz homöopathischer Mittel) möglich.